
Wenn der Hund dem Menschen den Tod bringt
RTL
Gefährlicher Futter-Trend « Barfen »: Wenn der Hund dem Menschen den Tod bringt - Forscher sehen internationales Risiko für das Gesundheitswesen.
Rohes Fleisch, Knochen, Innereien, Gemüse und Obst - immer mehr Hundebesitzer schwören auf "Biologisch Artgerechte Rohfütterung", kurf BARF. Ob nun aus Misstrauen gegenüber der Futtermittelindustrie, oder einfach, weil das Tier natürlich, gesund und nach individuellen Zusammenstellung gefüttert werden soll. Doch schon länger waren Forscher davor, dass auf diesem Weg für den Mensch ganz und gar Ungesundes verbreitet wird: antibiotikaresistente Bakterien. Aktuell zeigen dies wieder zwei Studien aus Portugal. Weltweit sterben jährlich schätzungsweise 700.000 Menschen an resistenten Infektionen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO stuft Antibiotikaresistenzen deswegen als eine der größten Bedrohungen im Gesundheitswesen ein. Diese Zahl werde bis 2050 auf 10 Millionen ansteigen, wenn keine Maßnahmen ergriffen würden, so die Experten. Eine Maßnahme ist natürlich, die Keim-Quellen zu identifizieren. Als eine dieser Quellen wurde auch in der Vergangenheit schon immer wieder rohes Hundefutter-Fleisch identifiziert. Zwei neue Studien aus Portugal geben der Warnung vor den multiresistenten Keimen nun neues Futter. LESE-TIPP: Stiftung Warentest nimmt Hundefutter unter die Lupe – gut ein Drittel fällt durch Juliana Menezes ist Doktorandin an der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Lissabon. Zusammen mit Professorin Constança Pomba untersuchten sie in 70 Haushalten Hunde und ihre Besitzer auf diverse Bakterien. Dabei suchten sie nach einem Gen in den Bakterien, das gegen das Antibiotikum Colistin resistent ist. Tatsächlich wurde es bei drei gesunden Menschen und zwei Hunden gefunden. Das bedeutet: Sie sind gegen das Antibiotikum resistent, es wirkt bei ihnen nicht. Colistin wurde von der WHO als Antimikrobiotikum höchster Priorität für die Humanmedizin eingestuft. Das Mittel gilt als letzte Wahl zur Behandlung von Intensivpatienten.More Related News