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Wenn alle zwei Jahre Fußball-WM ist
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FIFA-Präsident Gianni Infantino lockt mit Milliardengewinnen, die Gegner präsentieren andere Zahlen. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zur geplanten und umstrittenen WM-Reform.
"Wie man so schön sagt: Der Kuchen wird größer. Am Ende des Tages wird jeder profitieren: der Kleine und der Große, der Arme und der Reiche", sagte FIFA-Chef Gianni Infantino am Montag nach einem zweieinhalbstündigen Online-Meeting der 211 Mitgliedsverbände zu seinem umstrittenen Plan: Der Schweizer will die Fußball-Weltmeisterschaften der Frauen und Männer künftig nicht mehr wie bisher alle vier, sondern alle zwei Jahre austragen lassen. . Das Projekt hat das Potential, den Weltfußball zu spalten.
Der afrikanische Verband CAF hat sich klar für einen kürzeren WM-Rhythmus positioniert. "Einer der größten Nutznießer von Fußball-Weltmeisterschaften alle zwei Jahre sind die Entwicklungsländer", sagte CAF-Präsident Patrice Motsepe im Oktober bei einem Besuch in Ghana. "Meine Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass der afrikanische Fußball wächst und erfolgreich ist. Der afrikanische Fußball muss in die Lage versetzt werden, finanziell zu profitieren." Ende November unterstützte die CAF-Generalversammlung in Kairo den FIFA-Plan.
Offen für diesen ist auch der ozeanische Verband OFC. Der träumt davon, regelmäßig zwei Teams zu Weltmeisterschaften zu schicken und "die Kluft im Wettbewerbsfußball zwischen Ozeanien und den anderen Kontinentalverbänden zu schließen". Das teilte der OFC Mitte September mit. Bisher ist Ozeanien mit maximal einem Team bei der WM vertreten.
Auch viele Mitglieder des asiatischen Verbands AFC fühlen sich vom bisherigen System benachteiligt. So unterstützten im September die Fußballverbände Nepals, Bangladeschs, Sri Lankas und der Malediven, die noch nie bei einer WM dabei waren, offen Infantinos Plan. In einer gemeinsamen Erklärung wiesen sie darauf hin, dass in fast einem Jahrhundert WM-Geschichte weniger als ein Viertel der AFC-Mitglieder an den Finalrunden teilgenommen hätten.
Noch nicht klar positioniert hat sich die CONCACAF, der Verband Nord- und Mittelamerikas sowie der Karibik. CONCACAF-Präsident Victor Montagliani brachte Anfang Dezember einen Kompromissvorschlag ein: Statt die Schlagzahl der Weltmeisterschaften zu verdoppeln, könnte man den Confederations Cup wiederbeleben oder eine globale Nations League einführen, so der Kanadier.