Wenn „Querdenker“ und Staatsverweigerer ein eigenes Schulsystem planen
Die Welt
Gegner der Corona-Regeln wollten in Bayern eine Ersatzschule betreiben. Unter „Querdenkern“ wächst offenbar der Drang, dem Bildungssystem zu entfliehen und Parallelstrukturen im Sinne ihrer Weltanschauung aufzubauen. Manche Spur führt nach Russland. Die Behörden sind alarmiert.
Russland spielt eine zentrale Rolle bei der angeblichen „Freiheit braucht Mut“-Stiftung, die bis Mitte vergangener Woche in Deutelhausen bei Rosenheim eine mittlerweile von den Behörden geschlossene Schule betrieb. Als Leiterin der selbst ernannten „Lernoase“ präsentierte sich eine verbeamtete Grund- und Mittelschul-Lehrerin aus Oberbayern. Doch die Frau, die sich bei ihrem eigentlichen Arbeitgeber schon vor Monaten krankgemeldet hatte, führte die Stiftung als Schulträgerin an.
Und weil „Freiheit braucht Mut“ in Russland registriert sei, argumentierte sie, gelte der Bauernhof als russisches Hoheitsgebiet. Ergo müsse man sich nicht an die Masken- oder Corona-Testpflicht halten, ebenso wenig wie an Lehrpläne. Damit sollten Eltern gelockt werden, die ihre Kinder nicht testen lassen wollen.