Wenn Überleben eine Frage des Geldes ist
Süddeutsche Zeitung
Moderne Arzneien gegen Krebs sind in ärmeren Ländern wie Indien meist unerschwinglich. Grund sind extrem strenge Regeln für preiswerte Nachahmerprodukte. Sie sollen sich jetzt ändern.
Jeder muss irgendwann einmal sterben, versuchte sich Chaitali Haldar damals zu trösten. 42 Jahre war die Sozialarbeiterin alt, als Krebsmediziner einen besonders aggressiven Tumor in ihrer rechten Brust entdeckten. Zwar gebe es eine vielversprechende Behandlung dagegen, hatten ihr die Ärzte vom All India Institute of Medical Sciences in Neu-Delhi vor zehn Jahren erklärt, doch würde sie für das Medikament zehn Mal so viel zahlen müssen, wie sie im Monat verdiente. Für eine einzige Infusionsflasche. Zwölf davon würde sie für ihre Therapie brauchen. Haldar, die seit Jahren für die Rechte von Gewaltopfern kämpfte, wusste: Sie würde ihren eigenen Kampf verlieren. Sie versuchte, sich damit abzufinden, dass die Therapie für sie unerreichbar war.More Related News