Weniger Intensivpatienten trotz Omikron: Verliert Corona jetzt an Schrecken?
RTL
Obwohl die Corona-Fälle rasant steigen, geht die Zahl der Covid-Patienten auf den Intensivstationen zurück. Die Frage ist nun, ob das auch so bleibt?
Obwohl die Corona-Fälle rasant steigen, geht die Zahl der Covid-Patienten auf den Intensivstationen zurück. Experten befürchten, dass sich das noch ändern könnte. Eine neue Phase der Pandemie deutet sich trotzdem an.
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Die Virusvariante Omikron treibt die Corona-Zahlen weiter steil nach oben - aus Sicht von Experten könnte sie aber der Anfang vom Ende der Pandemie in Deutschland sein. Am Samstagmorgen erreichte die Sieben-Tage-Inzidenz mit 497,1 nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) erneut einen Höchstwert. Die Gesundheitsämter meldeten dem RKI binnen eines Tages 78.022 neue Infektionen. Notfallmediziner rechnen damit, dass sich das auch bald in den Krankenhäusern niederschlägt. Zugleich macht der von der Bundesregierung berufene Corona-Experte Lars Kaderali allerdings Hoffnung.
"Ich würde das tatsächlich so sehen, dass Omikron die Tür sein könnte", sagte der Greifswalder Bioinformatiker der Deutschen Presse-Agentur. Einen lockereren Umgang mit dem Coronavirus, wie er in Spanien erwogen wird, hält er hierzulande zwar nicht für ratsam. Spanien habe eine deutlich höhere Impfquote und eine deutlich höhere Zahl an durchgemachten Infektionen als Deutschland. Dennoch könne das Virus für den kommenden Herbst an Schrecken verlieren.
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Omikron ist nach Erkenntnissen des RKI auch hierzulande inzwischen vorherrschend. Erwartet wird laut Gernot Marx von der Fachgesellschaft der Intensiv- und Notfallmediziner, dass gegenüber der Delta-Variante, bei der etwa 0,8 Prozent der Infizierten intensivmedizinisch versorgt werden mussten, deutlich weniger positiv Getestete einen so schweren Verlauf nehmen. Zuletzt sank die Zahl der auf Intensivstationen behandelten Corona-Infizierten erstmals seit Mitte November wieder knapp unter die 3.000er-Marke.
Trotzdem gilt es den Experten zufolge, eine Überlastung in den Krankenhäusern zu vermeiden. Noch sei die Omikron-Welle auf den Intensivstationen nicht angekommen, sagte Intensivmediziner Christian Karagiannidis am Samstag im Deutschlandfunk. Er rechne aber damit, dass es in der nächsten oder übernächsten Woche deutlich mehr Corona-Patienten in den Notaufnahmen gebe werde. Der Experte leitet das Intensivregister der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) und ist Mitglied des Corona-Expertenrats der Bundesregierung.
Das RKI gab die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen am Freitag mit 3,23 an. Sie ist damit erstmals seit einigen Tagen wieder gestiegen. Am Wochenende wird die Kennziffer nicht veröffentlicht.