Weniger Erdgas und Steuern, dafür LNG und Wasserstoff?
n-tv
Die kleine Gemeinde Lubmin ist wegen der dort anlandenden Gasleitungen aus Russland weltbekannt. Am Gas hängen Steuereinnahmen. Sparmaßnahmen wurden bisher nicht ergriffen - noch nicht.
Lubmin (dpa/mv) - Die gedrosselte Durchleitung von Gas durch die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 hat in der Anlandegemeinde bisher nicht zu Sparmaßnahmen wegen Steuerausfällen geführt. Man wolle die Lage noch weiter beobachten, sagte der Lubminer Bürgermeister, Axel Vogt (parteilos), der Deutschen Presse-Agentur. Würde die Drosselung länger anhalten oder noch verstärkt werden, bedeute das wahrscheinlich Sparmaßnahmen, die sich aber erst ab dem kommenden Jahr auswirken würden.
Man arbeite an einer Liste von Projekten, die zurückgestellt werden könnten. Davon seien im Fall der Fälle zunächst freiwillige Leistungen betroffen etwa im Bereich Tourismus, Ehrenamt oder ein geplanter Bolzplatz. Auch bei Straßenbauprojekten könne man überlegen, was eventuell geschoben werde. Pflichtaufgaben wie etwa der Bau einer neuen Feuerwache stünden hingegen nicht im Fokus.
Nord Stream 1 verläuft vom westrussischen Wyborg durch die Ostsee nach Lubmin. Die Gemeinde hat laut Vogt für dieses Jahr ursprünglich 2,7 Millionen Euro Gewerbesteuer durch den Gastransport von Nord Stream 1 veranschlagt. Der russische Staatskonzern Gazprom hatte den Gasfluss durch die Leitung zuletzt allerdings deutlich verringert.