Weniger Arztpraxen und mehr Heilpraktiker in Bayern
n-tv
München (dpa/lby) - Die freien Gesundheitsberufe boomen in Bayern - mit Ausnahme von niedergelassenen Ärzten und Apothekern. Von 2015 bis 2020 schrumpfte die Zahl der Arztpraxen um über 900, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Studie des Instituts für Freie Berufe an der Universität Erlangen-Nürnberg hervorgeht. Auch bei den Apotheken sinkt die Versorgungsdichte. Gleichzeitig ist aber laut Studie die Zahl der Heilpraktiker, Physiotherapeuten, Psychotherapeuten und anderer Selbstständiger in Heilberufen rasant gestiegen.
Demnach gab es 2015 noch 20.971 selbstständige Ärzte in Bayern, Ende 2020 waren es noch 20.068. Das entspricht einem Minus von über vier Prozent. Das bedeutet nicht, dass es insgesamt weniger Ärzte in Bayern gibt, denn die Zahl der Krankenhausmediziner ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Doch auf dem Lande mache sich der Rückgang der Arztpraxen bemerkbar, sagte der Präsident des Freiberuflerverbandes VFB, Michael Schwarz.
Ähnliches gilt für die Apotheken. Im selben Zeitraum ging die Zahl der selbstständigen Apotheker mit eigenem Betrieb um über 260 zurück - von 2769 auf 2503. "Das ist durchaus ein besorgniserregender Trend", sagte Schwarz auf einer Pressekonferenz im Münchner Wirtschaftsministerium. Mittlerweile kommen auf einen Apotheker - die angestellten mitgerechnet - 2054 Bürger. Vor fünf Jahren waren es laut Studie noch 1520.