Wenig Corona-Impfstoff in Deutschland vernichtet
ProSieben
Wenn der Corona-Impfstoff vor Ablauf des Haltbarkeitsdatums nicht verimpft ist, wird er entsorgt. In den meisten Bundesländern geschah das bislang selten. In Nordrhein-Westfalen könnte sich das bald drastisch ändern.
Trotz nachlassender Impfbereitschaft in Deutschland musste die Hälfte der Bundesländer bislang keine ungenutzten oder abgelaufenen Impfdosen in nennenswertem Umfang vernichten. Bei einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur gaben 7 der 16 Landesregierungen an, dass eine Entsorgung von Corona-Impfstoff weitgehend vermieden werden konnte. "Zu keinem Zeitpunkt musste Impfstoff vernichtet werden, weil er wegen ablaufender Haltbarkeit nicht genutzt werden konnte", versicherte etwa ein Sprecher der Hamburger Gesundheitsbehörde. Länder wie Mecklenburg-Vorpommern und Hessen erklärten dies mit speziellen Maßnahmen wie einer "Impfstoffbörse". Im Gegensatz dazu haben die Impfzentren in Bayern bereits rund 53.000 ungenutzte Impfdosen entsorgt - deutlich mehr als jedes andere Bundesland. Die Hälfte davon entfällt auf den vergangenen Monat. "Die im Sommer angestiegenen Zahlen sind die unmittelbare Folge einer abnehmenden Impfbereitschaft in der Bevölkerung", hieß es beim bayerischen Gesundheitsministerium. Einen Teil seiner ungenutzten Corona-Impfdosen will der Freistaat an den Bund zurückgeben, damit dieser sie ans Ausland spenden kann; dafür müssen die Dosen allerdings noch mindestens zwei Monate nutzbar sein. In einem Schreiben, das der dpa vorliegt, hatte das Bundesgesundheitsministerium den Ländern die Möglichkeit eröffnet, nicht mehr benötigten Impfstoff als Spende für "Drittstaaten" an das Zentrallager des Bundes zurückzugeben - vorausgesetzt, der Wirkstoff ist noch lange genug haltbar. Um zu verhindern, dass Impfstoff abläuft, haben sich einige Länder spezielle Vorgehensweisen ausgedacht. So schlossen sich die Impfzentren in Hessen zu einer "Impfstoffbörse" zusammen, über die kurzfristig nicht benötigter oder überzähliger Impfstoff verteilt werden kann. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es Nachrücklisten, um Dosen, die am Ende des Tages übrig bleiben, per SMS an Impfwillige zu vermitteln.More Related News