Weltraumtouristen erfolgreich ins All geschossen
DW
Das könnte jetzt eng werden auf der ISS: Die erste private Mission mit drei Geschäftsleuten und einem Astronauten zur Internationalen Raumstation ist gestartet. Der Aufenthalt soll acht Tage dauern.
Am Weltraumbahnhof Kennedy Space Center im US-Bundesstaat Florida ist der erste vollständig privat organisierte Flug zur Internationalen Raumstation ISS gestartet. Eine Falcon-9-Rakete des Raumfahrtunternehmens SpaceX hob in Cape Canaveral mit drei Unternehmern und einem früheren NASA-Astronauten ab. Die vier Männer sollen die ISS am Samstag an Bord einer Dragon-Kapsel von SpaceX erreichen und sich acht Tage lang in der Raumstation aufhalten. Organisiert wird der Flug von dem US-Raumfahrtunternehmen Axiom Space.
Die drei zahlenden Besatzungsmitglieder der Mission Ax-1 sind der US-Immobilieninvestor Larry Connor, der kanadische Geschäftsmann Mark Pathy und der israelische Unternehmer und frühere Kampfpilot Eytan Stibbe. Sie sollen Medienberichten zufolge jeweils 55 Millionen Dollar für den Flug gezahlt haben. Kommandant ist der frühere US-spanische NASA-Astronaut Michael López-Alegría.
Die Männer werden auf der ISS unter anderem den deutschen Astronauten Matthias Maurer treffen. Sie sollen an Bord der Weltraumstation rund 25 Experimente ausführen. Die Bezeichnung "Weltraumtouristen" lehnen sie deswegen für sich ab. Larry Connor sprach vielmehr von "privaten Astronauten".
In der Vergangenheit haben wiederholt Privatleute die ISS besucht. Erst im vergangenen Jahr flog eine russische Filmcrew zu Dreharbeiten zur Weltraumstation, außerdem der japanische Milliardär Yusaku Maezawa. Sie nutzen dabei aber Sojus-Raketen der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos.
Für den Flug vom Freitag schloss sich Axiom Space mit SpaceX von Tesla-Gründer Elon Musk zusammen. Die beiden Unternehmen haben insgesamt vier Missionen vereinbart. Die US-Weltraumagentur NASA hat die zweite Mission Ax-2 bereits genehmigt.