Weltkriegsbombe in Kiel entschärft
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Zehntausende Bomben fielen im Zweiten Weltkrieg auf Kiel. Viele explodierten nicht und liegen zum Teil bis heute im Erdboden. Jetzt gibt es einen gefährlichen Blindgänger weniger.
Kiel (dpa/lno) - Im Kieler Stadtteil Neumühlen-Dietrichsdorf ist eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft worden. "Die Entschärfung verlief planmäßig und problemlos", teilte die Polizei auf der Plattform X mit. Die 250 Kilogramm schwere Weltkriegsbombe amerikanischer Bauart verfügte über einen Aufschlags- und einen Heckzünder.
Etwa 3.900 Menschen hatten den Angaben zufolge ihre im Sperrgebiet liegenden Wohnungen verlassen müssen. Auch Besatzungsmitglieder von Schiffen, die im abgesperrten Bereich der Schwentinemündung liegen, mussten sich in Sicherheit bringen. Als Ersatzunterkunft stand ein Schulgebäude im Klausdorfer Weg bereit. Die Entschärfung hatte sich etwas verzögert, weil sich zunächst noch Anwohner im Sperrgebiet aufhielten.
Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt gehört nach Angaben des Stadtarchivs zu den Städten in Deutschland, die im Zweiten Weltkrieg am stärksten zerstört wurden. Es wurden etwa 40.000 Spreng-, 500.000 Brandbomben und 900 Luftminen abgeworfen. Der Kampfmittelräumdienst entschärft pro Jahr etwa 20 Fliegerbomben mit einem Gewicht von mehr als 50 Kilogramm in Schleswig-Holstein. Ungefähr die Hälfte davon wird nach Angaben des Dienstes in der Landeshauptstadt gefunden.