"Wellenbrecher" wird Wort des Jahres 2021
ProSieben
Ein ermutigender Begriff in schweren Zeiten: Mitten im Kampf gegen die vierte Welle des Corona-Virus setzt die Jury der Gesellschaft für deutsche Sprache auf die Hoffnung. Bei der Kür zum "Wort des Jahres" finden sich aber auch düstere Wörter in den Top 10.
Die Corona-Pandemie bestimmt die Wahl zum "Wort des Jahres" 2021. Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) kürte den Begriff "Wellenbrecher". Das aus dem Küstenschutz und Schiffbau bekannte Wort werde als Sammelbegriff für alle Schutzmaßnahmen benutzt, um die vierte Corona-Welle zu brechen, erklärte der GfdS-Vorsitzende Peter Schlobinski am Freitag in Wiesbaden die Entscheidung.
Mit "Wellenbrecher" sei auch eine positive Perspektive und eine kleine Ermutigung verbunden, in Zukunft Corona-Wellen zu brechen oder gar nicht erst entstehen zu lassen. Deshalb habe sich die Jury nach intensiven Diskussionen auch gegen die Begriffe "Booster" und "Impfpflicht" als Wort des Jahres entschieden, sagte der Sprachwissenschaftler.
Zehn Begriffe umfasst die Liste der Gesellschaft für deutsche Sprache. Bei der Aktion werden regelmäßig Wörter und Wendungen ausgewählt, die das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben eines Jahres sprachlich in besonderer Weise bestimmt haben. Über 2.000 Vorschläge waren in diesem Jahr für die Wahl eingegangen. Dazu werden auch die Berichte in Zeitungen des gesamten Jahres ausgewertet.
Die Corona-Pandemie sei dabei das alles dominierende Thema gewesen, berichtete Schlobinski. Sieben der zehn Begriffe auf der Hitliste der Sprachwissenschaftler befassen sich mit der Pandemie. Diese Entwicklung zeigte sich bereits im vergangenen Jahr, als "Corona-Pandemie" zum "Wort des Jahres" gekürt worden war.