Weiterer Encrochat-Prozess am Landgericht eröffnet
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Magdeburg (dpa/sa) - Am Magdeburger Landgericht muss sich seit Dienstag ein 36-jähriger mutmaßlicher Drogendealer aus Blankenburg verantworten. Laut Staatsanwaltschaft soll er in nur einem Jahr Drogen im Wert von 362.000 Euro angekauft und verkauft haben. Darunter waren etwa sechs Kilogramm Crystal mit einem Wert von rund 80.000 Euro. Die Ermittler kamen dem Mann auf die Spur, weil es ihnen gelang, verschlüsselte Handys abzuhören.
Diese Kryptohandys des ehemaligen Anbieters Encrochat galten in Dealerkreisen als beliebt, weil die Gespräche vermeintlich nicht abhörbar waren. Der Angeklagte soll gleich zehn solcher Handys besessen haben. Auch mehrere Waffen wurden bei ihm gefunden, darunter eine Pistole.
Der 36-jährige nahm schweigend die Verlesung der Anklageschrift zur Kenntnis und äußerte sich nicht zu den Vorwürfen. Richterin Claudia Methling machte darauf aufmerksam, dass dem Angeklagten wegen seines langen Vorstrafenregisters ohne Geständnis eine langjährige Haftstrafe droht. Diese könne über zehn Jahren liegen. Das Gericht wies aber auch darauf hin, dass mehrere aufgefundene Viehtreiber, Laserzielgeräte und E-Schocker, die in der Wohnung des Angeklagten gefunden worden waren, nicht der Strafbarkeit unterliegen, weil sie weit weg von den Drogen untergebracht waren.