Weiter hitzige Kimmich-Debatte - Hoeneß kritisiert Medien-"Tsunami"
ProSieben
In der hitzigen Debatte um den Impfstatus von Joshua Kimmich nimmt der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission den Fußball-Nationalspieler in Schutz. Auch die Bayern-Bosse stützen den Spieler. Ehrenpräsident Uli Hoeneß teilt gegen die Medien aus.
Die Impfdebatte um Joshua Kimmich wird weiter sehr emotional geführt. Der langjährige Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge ist über der Wucht der öffentlichen Diskussion um den bislang nicht geimpften Fußball-Nationalspieler Joshua Kimmich keineswegs verwundert. "Corona verfolgt uns jetzt seit anderthalb Jahren. Es überrascht mich nicht, dass es jetzt ein großes Politikum ist", sagte der 66-Jährige am Rande der Premiere einer Doku-Serie über den FC Bayern in München: "Man sollte die Kirche trotzdem im Dorf lassen."
Der 26 Jahre alte Kimmich hatte am Wochenende nach dem 4:0 des deutschen Fußball-Rekordmeisters gegen 1899 Hoffenheim eingeräumt, bislang nicht gegen das Coronavirus geimpft zu sein. Das hatte bei teilweisem Verständnis heftige Reaktionen und Kritik zur Folge gehabt. Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, hält die öffentliche Diskussion für überzogen. "Es ist die persönliche Entscheidung von Kimmich, und die soll es auch bleiben! Die Debatte um Kimmich ist ein grenzenloser Unfug", sagte Mertens (71) der "Bild".
Man würde niemals über private medizinische Entscheidungen von Kimmich diskutieren, "wäre er als Fußball-Profi nicht derart exponiert", erklärte der Stiko-Vorsitzende. Das 18-köpfige Expertengremium spricht die Empfehlungen für die Anwendung von Impfstoffen in Deutschland aus.
Rummenigge plädierte dafür, in puncto Impfen keinen Druck auf den Nationalspieler auszuüben. "Wenn ich einen Spieler kenne, der extrem verantwortlich und vorbildlich mit vielen Dingen im Leben umgegangen ist, dann war es immer Joshua", erinnerte Rummenigge an seine Zeit als Vorstandschef. "In dem Fall, glaube ich, wird er dementsprechend irgendwann die richtige Entscheidung fällen", bemerkte Rummenigge in Bezug auf eine immer noch mögliche Corona-Impfung von Kimmich.