Weiter blutiger Konflikt im Westjordanland
DW
Nach den jüngsten Ausschreitungen in Jerusalem hält die Gewalt im Westjordanland an. Ein israelischer Wachmann wurde in einer jüdischen Siedlung erschossen. Zudem wurde ein Palästinenser bei einer Militäraktion getötet.
Palästinensische Angreifer haben nach Angaben des israelischen Militärs am Freitagabend einen Wachmann auf seinem Posten am Eingang zur Siedlung Ariel bei Nablus im Westjordanland erschossen. Zwei "Terroristen" hätten das Feuer auf den Wachmann eröffnet und seien dann mit einem Auto geflüchtet, teilte die Armee mit. Die Fahndung nach den Tätern laufe.
Bei Konfrontationen mit israelischen Sicherheitskräften wurde laut einem Bericht der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa in der Nacht zum Samstag im israelisch besetzten Westjordanland ein junger Palästinenser im Ort Asun getötet. Die Armee teilte mit, unter anderem bei Asun hätten aufgrund des Anschlags an der Siedlung Ariel Anti-Terror-Aktivitäten stattgefunden. Dort hätten Palästinenser Brandflaschen auf Soldaten geworfen. Diese hätten daraufhin scharf geschossen. Es habe einen Treffer gegeben.
Der Sprecher der radikalislamischen Hamas-Organisation, Hasem Kassem, bezeichnete die Attacke als "heroische Operation zum Abschluss des heiligen Monats Ramadan". Sie sei Teil "der Antwort unseres Volkes auf die Angriffe auf die Al-Aksa-Moschee".
An der Moschee auf dem Jerusalemer Tempelberg war es am letzten Freitag des muslimischen Fastenmonats Ramadan erneut zu Zusammenstößen zwischen palästinensischen Demonstranten und der israelischen Polizei gekommen. Dabei wurden nach Angaben palästinensischer Hilfsorganisationen 42 Menschen verletzt.
Die israelische Polizei erklärte, "Randalierer" hätten auf dem Platz vor der Al-Aksa-Moschee mit Steinen und Feuerwerkskörpern geworfen, unter anderem in Richtung der Klagemauer. Die israelischen Sicherheitskräfte drangen daraufhin auf das Gelände um die Moschee ein und gingen mit Tränengas und Gummigeschossen gegen die vorwiegend jungen Männer vor, wie Augenzeugen und Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichteten.