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Weil sieht gesenkten Schutzstatus des Wolfs als Chance
n-tv
Niedersachsen will den Abschuss von Wölfen erleichtern. Ministerpräsident Weil kündigt an, in Brüssel weiter Druck zu machen.
Hannover (dpa/lni) - Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil setzt sich für eine schnelle Erleichterung von Wolfsabschüssen ein. Bei einer Veranstaltung des Landvolks in Hannover begrüßte der SPD-Politiker den Beschluss des Europarats zur Absenkung des Schutzstatus des Wolfs: "Damit haben wir jetzt die Chance, dass wir endlich dazu kommen, dass wir ein vernünftiges Bestandsmanagement betreiben können, so wie es ja bei vielen anderen Tierarten auch der Fall ist." Eine Ausrottung des Wolfs sei nicht seine Position, eine "vernünftige Begrenzung" aber sehr wohl.
Der Regierungschef kündigte an, die Landesregierung werde jetzt an die Europäische Kommission schreiben und darauf dringen, dass es schnell eine landesweite Regelung zum Umgang mit dem Wolf geben könne. "Wir setzen auch auf Frau von der Leyen, die sich an dieser Stelle ja auch sehr eindeutig positioniert hat", sagte Weil. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) hatte vor einem Jahr erklärt, die Dichte der Wolfsrudel sei in einigen europäischen Regionen inzwischen zu einer echten Gefahr geworden.
Weil zufolge leben in Niedersachsen derzeit 54 Wolfsrudel und mehr als 500 Tiere. Viele Menschen empfänden das als einen Missstand und sagten: Was zu viel ist, ist zu viel. "Und das ist komplett richtig." Weil dämpfte gleichzeitig die Erwartungen: Innerhalb einer Monatsfrist werde sich die Entscheidung auf europäischer Ebene nicht in Niedersachsen auswirken können.