Weil in Portugal: Chancen für Wasserstofflieferung
n-tv
Lissabon/Hannover (dpa/lni) - Ministerpräsident Stephan Weil sieht gute Chancen für eine enge Zusammenarbeit zwischen Niedersachsen und Portugal beim Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft und dem Ausbau der erneuerbaren Energien. "Portugal würde gern in den Export grünen Wasserstoffs einsteigen - daran besteht in Deutschland und Niedersachsen sicher großes Interesse", sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag zum Abschluss einer Reise nach Lissabon. Weil hatte sich dort seit Sonntag mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft getroffen.
"Unsere Industrie wird in der Transformation künftig enorme Mengen an Wasserstoff brauchen, und einen Teil davon werden wir wohl weiter importieren müssen", erklärte der Regierungschef aus Hannover. "Wenn es gelingt, zum Beispiel in Wilhelmshaven ein Wasserstoff-Terminal zu installieren, wäre das eine gute Perspektive, auch für eine deutsch-portugiesische Zusammenarbeit." In der Jadestadt gibt es seit längerem Überlegungen für den Bau einer solchen Anlage.
Wasserstoff ist ein guter Speicher, um Schwankungen im Stromnetz auszugleichen, wenn erneuerbare Träger wie Wind- und Solarkraft Spitzenlasten liefern oder im Leerlauf sind. Zudem kann er in industriellen Prozessen anstelle fossiler Brennstoffe eingesetzt werden, um die CO2-Bilanz zu verbessern. Auch in Deutschland soll eine Wasserstoff-Infrastruktur entstehen - das ist aber teuer, und teils gibt es daran Kritik, ähnlich wie beim Bau neuer Stromtrassen.