Weihnachtsmärkte protestieren mit "Tag der Stille"
n-tv
Einige Betreiber von Weihnachtsmärkten klagen über zu hohe Gebühren der GEMA, die Geld für urheberrechtlich geschützte Musikstücke kassiert. Mit einem Tag ohne Musik wollen die Märkte darauf aufmerksam machen. Die GEMA weist die Vorwürfe allerdings zurück.
Auf vielen Weihnachtsmärkten in Deutschland bleibt es an diesem Montag, dem 4. Dezember, still. In Hannover, Leipzig, Dresden, Erfurt, Magdeburg, Rostock und weiteren teilnehmenden Städten und Kommunen soll unter dem Slogan "Tag der Stille" keine Musik abgespielt werden. Das teilten die Weihnachtsmarktbetreiber mit.
Mit der Protestaktion wollen sich die Veranstalter gegen die aus ihrer Sicht hohen Kosten für GEMA-lizenzierte Musik wehren. "Alle Weihnachtsmärkte in Deutschland leiden unter den enorm gestiegenen Kosten, die die GEMA im vergangenen Jahr völlig überraschend erhoben hat", teilte die Stadt Hannover mit. Die GEMA wehrt sich gegen die Vorwürfe. Seit 2011 sei die Bemessungsgrundlage gleichgeblieben. "Einige große, umsatzstarke Märkte haben uns deutlich zu kleine Flächen gemeldet", sagte GEMA-Vorstandsmitglied Georg Oeller. Die GEMA habe die Gesamtfläche der Märkte bis 2022 nicht kontrolliert, sondern sich in den vergangenen Jahren auf die gewissenhafte und korrekte Anmeldung der Weihnachtsmarktbetreiber verlassen.
Deutschlandweit hat die GEMA nach eigenen Angaben rund 3350 Rechnungen an Weihnachtsmarktbetreiber für das Jahr 2022 versendet. In 167 Fällen habe es höhere Gebühren gegeben, in 35 Fällen sogar im fünfstelligen Bereich. "Uns geht es nicht darum, dass wir keine GEMA-Gebühren bezahlen wollen", hieß es etwa aus Erfurt. "Wird mit der GEMA keine Einigung erzielt, müsste man auf ein Live-Programm verzichten. Das wollen wir nicht."