Weihnachten in Katar ist fast wie Halloween in Deutschland
n-tv
Spielfreier Tag in Katar. Atempause, nicht nur für den "besten" FIFA-Präsidenten aller Zeiten. Gianni Infantino besucht jedes Match dieser WM. Jetzt aber ist endlich Zeit für das Weihnachtsfest. Deko und viel mehr gibt es in einer Mall. Dort versteckt sich auch der Weihnachtsmann.
FIFA-Präsident Gianni Infantino ist nicht zu beneiden. Er hat alle Spiele der "besten Gruppenphase aller Zeiten" gesehen, ist mit seiner Kolonne vom Al Thumana im Süden ins Al Bayt ganz im Norden gebrettert, hat alle Gesetze außer Kraft gesetzt, um jede Mannschaft zu unterstützen und die Weltmeisterschaft zu ehren. Insgesamt 48 Spiele, nicht alle kann er sehen. Leider treten am letzten Spieltag die Teams einer Gruppe in Parallelspielen an. Doch auch das gelingt ihm, weil er es kann.
Ganz anders wird das Bild 2026 sein, wenn die Fußball-WM, über drei Länder und etliche Klimazonen verteilt, in die Amerikas zurückkehrt. Mexiko, USA und Kanada werden dann den guten Ruf der FIFA mehren und vielleicht sogar Schauplatz eines Comebacks der deutschen Fußball-Nationalmannschaft sein. Wie auf Italien und auf Spanien lastet ein Fluch auf der DFB-Elf. Nach ihrem Titelgewinn 2014 kann sie kein Spiel mehr in einer K.-o.-Phase einer WM gewinnen, sich, bei genauem Blick, nicht einmal für eine K.-o.-Phase qualifizieren. Die Italiener, legendäre Sieger des Sommermärchens 2006, scheitern in der Folge zweimal in der Vorrunde und scheitern in der Qualifikation für 2018 und 2022. Haben sie den deutschen Weg vorgezeichnet?
Den Spaniern, Titelträger 2010, gelingt nach einem krachenden Vorrundenaus 2014, bei den Turnieren 2018 und 2022 immerhin der Einzug ins Achtelfinale. Doch dort scheiden sie aus: in Russland gegen den Gastgeber und in Katar, wenn man so will, auch. Denn Marokko ist das Team der Stunden bei diesem Arab World Cup. Sie lassen den kompletten arabischen Raum von eben Marokko im äußersten Westen bis eben Katar im äußersten Osten träumen und dazu noch Afrika.