
Wegner sieht K-Frage bei CDU nicht als entschieden
n-tv
Sachsens Ministerpräsident Kretschmer macht deutlich, dass er die Frage der Kanzlerkandidatur bei der CDU als entschieden ansieht. Berlins Regierender Bürgermeister Wegner widerspricht.
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner hält die Frage der Kanzlerkandidatur seiner Partei weiter für offen. "Wenn es entschieden wäre, hätten wir es ja verkündet", sagte Wegner im Frühstart von ntv. Die Kanzlerkandidatur würden CDU und CSU in diesem Jahr in einem geordneten Verfahren klären. "Da müssen die Ministerpräsidenten eingebunden werden, auch die Parteivorsitzenden." Dass CDU-Chef Friedrich Merz als Partei- und Fraktionschef Favorit sei und das erste Zugriffsrecht habe, sei aber keine Frage.
Wegner, der in Berlin auch Chef des CDU-Landesverbands ist, widersprach damit dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer. Ende Dezember hatte dieser der Funke-Mediengruppe gesagt, die Frage der nächsten Kanzlerkandidatur der Union sei bereits zugunsten des CDU-Vorsitzenden entschieden. "Ja, das denke ich", sagte der stellvertretende CDU-Vorsitzende auf eine entsprechende Frage. Allerdings sprach Kretschmer sich auch dafür aus, dass die Kandidatenkür erst nach den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg erfolgt, die im September stattfinden. Merz selbst plädierte bislang dafür, dass die Frage im Spätsommer 2024 entschieden wird.
Mit Blick auf die jüngste Silvesternacht forderte Wegner eine konsequente Verurteilung von Gewalttätern. Er freue sich, dass mehr Festnahmen als im Vorjahr gelungen seien, nun müssten die Betroffenen aber auch eine angemessene Strafe bekommen, sagte der Regierende Bürgermeister. "Das liegt jetzt in den Händen der Justiz, aber das ist meine Erwartung und auch meine Hoffnung." Wer meine, die Sau rauslassen zu müssen und Angriffe auf Polizei und Feuerwehr normal finde, müsse zu spüren bekommen, dass die Mehrheit der Berlinerinnen und Berlin dies anders sehe. Ausgelassenes Feiern gehöre zu Berlin - bei Gewalt gegen Einsatzkräfte aber müsse Schluss sein. Dafür brauche es neben Repression auch Prävention.