Wegfall der Priorisierung: Impfe sich, wer kann!
DW
Vom 7. Juni an können sich alle impfen lassen, die das wollen. Das Problem: zu wenig Impfstoff und viele noch ungeimpfte Alte und Kranke. Der Gesundheitsminister übt sich in Wortakrobatik. Aus Berlin Sabine Kinkartz.
"Die Impfkampagne läuft weiter auf Hochtouren und wir sehen erste Effekte", freute sich Jens Spahn (CDU) kürzlich. "Das hängt vor allem auch damit zusammen, dass wir zuerst die Risikogruppen geimpft haben: Rund 80 Prozent aller über 60-Jährigen sind bereits mindestens einmal geimpft." Der Bundesgesundheitsminister findet es daher richtig, die Impfpriorisierung aufzuheben. Vom 7. Juni an kann sich in Deutschland jeder impfen lassen, der zwölf Jahre oder älter ist. Jens Spahn versteht sich meisterlich darauf, frohe Botschaften zu verkünden, die bei näherem Hinsehen oft weniger Substanz haben, als es zunächst scheint. Oder an anderer Stelle neue Probleme aufwerfen. Auch wenn der Gesundheitsminister sie in einem Atemzug nennt, sind die über 60-Jährigen keineswegs deckungsgleich mit den bislang vorrangig geimpften Risikogruppen.More Related News