Wegen Pilzerkrankung: Winzer achten auf "sanften Schnitt"
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In den Weinbergen breitet sich die Pilzerkrankung Esca aus. Weil die Sporen über Schnittflächen in die Pflanze eindringen, sollte die Rebe beim Schneiden im Frühjahr schonend behandelt werden.
Mainz (dpa/lrs) - Zum Auftakt des Arbeitsjahres im Weinberg gehen viele Winzer mit neuer Perspektive an das Schneiden der Reben.
Im vergangenen Jahr hat sich die Pilzerkrankung Esca verstärkt ausgebreitet. Um sie einzudämmen, soll die Zahl der Schnittwunden am Rebstock möglichst begrenzt werden. "Sanfter Schnitt" heißt das neue Verfahren. "Das ist für viele in der Branche gerade ein großes Thema", sagt die rheinhessische Winzerin Hanneke Schönhals in Biebelnheim (Kreis Alzey-Worms).
Bei der Rebsorte Dornfelder waren etwa zehn Prozent der Rebstöcke von Esca befallen, sagt die Winzerin. Die befallenen Reben wurden bis zur Veredelungsstelle herausgeschnitten, also oberhalb der Unterlage mit den Wurzeln. Nun hofft die Winzerin, dass dann wieder Jungtriebe kommen. Die befallenen Reben wurden verbrannt, um die Pilzsporen zu vernichten.