Wegen Corona fällt die Treibjagd häufig aus
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Deutlich weniger Feldhasen haben die Jäger in NRW in jüngster Zeit zur Strecke gebracht. Das hat nach Verbandsangaben etwas mit den Corona-Schutzmaßnahmen zu tun. Reh kam hingegen mehr auf den Tisch.
Dortmund (dpa/lnw) - Die Corona-Schutzmaßnahmen und der Klimawandel beeinflussen auch die Jagd. Um etwa die Hälfte ist die Zahl der erlegten Feldhasen im Ende März abgelaufenen Jagdjahr 2020/2021 in Nordrhein-Westfalen gesunken, wie aus der Bilanz hervorgeht. Der Landesjagdverband berichtet von ausgefallenen Gemeinschaftsjagden auf Feldhasen, weil der Aufwand für solche Treffen in Corona-Zeiten deutlich gestiegen sei. Teilweise seien durch Kontaktbeschränkungen die sogenannten Gesellschaftsjagden nur deutlich erschwert oder gar nicht möglich gewesen. Die Zahl der in aller Regel in Einzeljagd erlegten Rehe stieg hingegen um etwa ein Zehntel auf Rekordhöhe. Bei diesen Zahlen spielten aber auch noch weitere Faktoren eine Rolle.
Dass sich Jäger seltener zu Treibjagden zusammengefunden haben, macht sich nach Einschätzung des Landesjagdverbandes am deutlichsten bei der niedrigeren Zahl der erlegten Feldhasen bemerkbar. Laut der jüngsten Jagdstatistik sind es fast 27.000 Tiere weniger als im vorangegangenen Jagdjahr 2019/2020. Das entspricht einem Rückgang um fast 50 Prozent. Aus dem gleichen Grund wurden demnach auch deutlich weniger Stockenten und Fasanen in Nordrhein-Westfalen geschossen.
Bei Wildschweinen sind es ebenfalls fast 50 Prozent beziehungsweise rund 30 500 Tiere weniger. Hier sieht der Verband einen Zusammenhang mit hohen Zahlen in den Vorjahren und einem etwas geringeren Bestand durch eine intensive Bejagung. Auch Trockenheit dürfte durch ein schmaleres Nahrungsangebot die Population beeinflusst haben.