Wasserstoff: Minister fordert schnelles Handeln
n-tv
Sachsen-Anhalts Umwelt- und Energieminister will das Land als Vorreiter beim Wasserstoff sehen. Die Voraussetzungen dafür sind gut. Es braucht aber noch Unterstützung des Bundes.
Magdeburg/Berlin (dpa/sa) - Sachsen-Anhalt will beim Ausbau von grünem Wasserstoff eine Vorreiterrolle einnehmen. Umwelt- und Energieminister Armin Willingmann (SPD) forderte dafür aber am Donnerstag im Rahmen eines Wasserstoffforums rechtliche Weichenstellungen von der Bundesregierung. Handlungsbedarf gebe es unter anderem beim zügigen Aufbau der Transportinfrastruktur, bei den Rahmenbedingungen für den Ausbau von Speichern sowie bei Regeln für die Produktion und Nutzung von sogenanntem "grünem Wasserstoff". Es gebe einige Maßnahmen, die der Bund noch im Sommer dieses Jahres anstoßen sollte, sagte Willingmann.
Wasserstoff habe eine riesige Bedeutung für den Erfolg der Energiewende, betonte Sachsen-Anhalts Energieminister. Grüner Wasserstoff, der mithilfe von Wind- und Sonnenstrom erzeugt werde, könne als klimafreundlicher Rohstoff genutzt werden. Das mache ihn vor allem für energieintensive Branchen wie Chemie- und Metallindustrie wertvoll, aber auch in der Mineralölverarbeitung. In Sachsen-Anhalt gibt es in Leuna einen der größten Chemieparks in Deutschland.
Im Rahmen eines Wasserstoffforums, zu dem das Umweltministerium rund 200 Vertreter von Unternehmen, Politik und Wissenschaft eingeladen hatte, übergab Willingmann auch ein Positionspapier an den Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klima. Als wichtige Punkte für den Aufbau der Wasserstoffinfrastruktur wurde unter anderem genannt: die Umsetzung eines tragfähigen Finanzierungskonzepts für das Wasserstoffnetz, die Fertigstellung einer Strategie des Bundes für Wasserstoffspeicher und die Vereinfachung von Genehmigungsverfahren.