
Was war nur los mit dem unantastbaren König?
n-tv
Eliud Kipchoge kassiert in Boston eine herbe Pleite. Das wirft die Frage auf: Ist die beste Zeit des Marathon-Königs aus Kenia vorbei? Öffentlich reden will der Weltrekordler nach dem Rennen aber nicht. Eine Statement nach Platz sechs gibt es nur per Mitteilung.
Eliud Kipchoge humpelte ein bisschen durch die Lobby des Copley Square Hotels. Schmerzte sein rechter Fuß? Hatte der Marathon-Star deshalb in Boston die herbe Pleite kassiert? Oder musste er abreißen lassen, weil er einen Hungerast bekam, nachdem er nach 30 Kilometern seine Getränkeflasche verpasst hatte? Doch die Fragen blieben unbeantwortet, Kipchoge sprach nicht, der zweimalige Olympiasieger, der Weltrekordler, der Held Kenias gab lediglich eine Pressemitteilung heraus.
"Heute war ein harter Tag für mich", sagte Kipchoge, mittlerweile 38 Jahre alt, darin. Nach 2:09:23 Stunden in Wind und Regen war er beim legendären Rennen in Boston nur als Sechster ins Ziel gekommen, rund dreieinhalb Minuten nach seinem Landsmann Evans Chebet. "Ich habe mich so sehr angestrengt, wie ich konnte", sagte Kipchoge, "aber manchmal muss man akzeptieren, dass heute nicht der Tag ist, an dem man die Hürde noch höher setzen kann."
Niemand in der Geschichte setzte die Hürde im Marathon höher als Kipchoge, unter Laborbedingungen war er ja in Wien 2019 unter der Zwei-Stunden-Marke geblieben, den offiziellen Weltrekord drückte er in Berlin erst vor sieben Monaten auf 2:01:09. In Boston verlor er erst seinen dritten Marathon überhaupt nach 2013 in Berlin gegen den damaligen Weltrekordler Wilson Kipsang und 2020 in London, als ähnliche Bedingungen herrschten wie nun in Boston.

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