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Was Uli Hoeneß vorhat, das weiß nur Uli Hoeneß
n-tv
Ohne jede Not kränkt Uli Hoeneß am vergangenen Freitag den noch amtierenden Bayern-Coach Thomas Tuchel. Die Münchner hoffen am Wochenende, dass der Disput zwischen den unberechenbaren Alphatieren klein bleibt. Doch dann legt Hoeneß nach - und das ist keine gute Nachricht für den Klub.
Dietmar Hamann war fest davon ausgegangen, dass Uli Hoeneß seine überraschenden Aussagen über Thomas Tuchel gerade rücken würde. Doch Pustekuchen, der Patriarch des FC Bayern denkt gar nicht daran. Gegenüber dem "Kicker" betonte der 72-Jährige, dass er zu seiner Kritik stehe, dass der Coach lieber neue Spieler fordere, als sich um die Entwicklung der eigenen Fußballer zu kümmern. Dass Tuchel ihm hernach öffentlich zahlreiche Belege dafür lieferte, dass der Vorwurf "absolut haltlos" ist, scheint Hoeneß nicht zu jucken.
Seit Freitagabend fragen sich große Teile der Fußballwelt: Was ist nur los mit dem Ehrenpräsident? Welchen Plan verfolgt er mit seiner völlig überraschenden und aus keinerlei Not geborenen Attacke auf Tuchel? Welchen Plan verfolgt er mit seinem "Dritte-Wahl"-Satz zu einem möglichen neuen Bayern-Trainer Ralf Rangnick (der soll sich laut "Kicker" darüber in München sogar beschwert haben)? Und was soll dieser Satz aussagen, dass Xabi Alonso Charakter bewiesen habe, dass er nicht vorzeitig aus seinem Vertrag (bis 2026) beim Deutschen Meister Bayer 04 Leverkusen aussteigt, um nach München zu gehen? Bedeutet das, dass ein neuer Coach, der sich aus einem bestehenden Arbeitsverhältnis auslösen lässt, charakterschwach ist?
Noch immer weiß man das nicht. Aber womöglich wird die Frage zeitnah beantwortet. Denn Hoeneß kündigt ja an, "wild entschlossen zu sein, meine Meinung wieder deutlicher zu machen". Für die Lebendigkeit der Liga und reichlich Entertainment wird ein aktiver Hoeneß sorgen. Ob er seinem Klub damit aber einen Gefallen tut, das bleibt fraglich. Operativ hat der 72-Jährige zwar keinen offiziellen Einfluss mehr, aber das Wort Hoeneß' ist das noch immer dröhnendste und am meisten beachtete im deutschen Fußball.