Was tun nach Ende der Luftbrücke aus Kabul?
DW
Nach dem Ende der Luftbrücke will Berlin die "nächste Phase der Hilfe" bei der Ausreise aus Afghanistan starten. Ob mit Erfolg ist mehr als ungewiss.
Wie diese Phase verlaufe, hänge entscheidend von den Gesprächen mit den Taliban ab, sagt Nils Schmid, außenpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Bundestag, im DW-Interview. Klar sei, dass man dabei auf zivilen Verkehr setzen müsse, denn eine militärische Absicherung werde nicht mehr stattfinden können. "Idealerweise würde der Kabuler Flughafen wieder für den zivilen Luftverkehr geöffnet, so dass schrittweise Charterflieger und später auch wieder Linienflüge die Afghanen und auch verbleibende ausländische Staatsangehörige in Absprache mit den Taliban herausfliegen könnten. Das wäre deshalb besonders notwendig, weil wir dann auch in weitaus größeren Zahlen Personen herausbekämen. Aber das hängt jetzt von den Gesprächen mit den Taliban ab." Zu welchen Bedingungen die Taliban ihre bedrohten Landsleute gehen lassen könnten, sei offen, sagt Omid Nouripour, außenpolitischer Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen im Deutschen Bundestag, im DW-Gespräch. "Aber die Taliban werden für jeden einzelnen, den sie rauslassen, einen hohen Preis verlangen, weil wir uns durch das Unterlassen von frühzeitigen Evakuierungen erpressbar gemacht haben." Erklärungen, man wolle die Menschen später aus dem Land holen, seien fahrlässig. "Bei der jetzigen Lage fürchte ich, dass man den Menschen grausam falsche Hoffnung macht."More Related News