Was Schalke schafft, gab es in der Bundesliga noch nie
n-tv
Ist dieser Rekord nun eine gute Sache oder ein Makel? Nach der vierten Nullnummer in Serie spricht sich Tabellenschlusslicht Schalke 04 weiter selbst Mut zu. Bei Union Berlin an der Alten Försterei bestanden zu haben, hält Trainer Thomas Reis für beachtlich.
In seinem grauen Kapuzenpulli mit dem Malocher-Schriftzug sprach Schalke-Trainer Thomas Reis lobende Worte. Außerordentlich gut sei das, was der Gegner Union Berlin in der jüngeren Vergangenheit geleistet habe. Für das anstehende Rückspiel in der Zwischenrunde der Europa League gegen Ajax Amsterdam wünsche er alles Gute. Das war es dann aber auch schon an königsblauen Freundlichkeiten. Mit dem neu entdeckten Kampffußball der Marke hart und kantig hatte das Bundesliga-Schlusslicht bei den Eisernen mit dem vierten 0:0 in Serie den nächsten Punkt im Abstiegskampf erarbeitet.
Doch war dieses vervollständigte Nullnummern-Quartett, das in der Bundesliga-Historie seit 1963 noch kein anderer Klub hingelegt hat, nun ein dolles Ding? Oder eher ein Makel abstinenter Siege? "Wir versuchen, das Positive mitzunehmen. Aber wir arbeiten weiter daran, dass man im letzten Drittel zum Abschluss kommt und sich mit einem Tor belohnt", sagte Reis. "Wir haben das Spiel offen gestaltet. Das stimmt mich zuversichtlich." Es ist in der Liga-Geschichte sicherlich ebenso außergewöhnlich, dass ein irgendwie schon abgeschriebenes Schlusslicht viermal in Serie ohne Gegentreffer bleibt. In der Tabelle der Rückrunde sind die Gelsenkirchener neben Union und dem Revierrivalen BVB das einzig ungeschlagene Team. Aber was bringt das?
Eine Anti-Schießbude zu sein, wird S04 alleine nicht reichen, um die Lücke von sechs Punkten auf die Konkurrenz im Abstiegskampf in den verbleibenden 13 Saisonspielen noch zu schließen. "Kämpfen und siegen", lautete die klar vernehmbare Forderung der Schalke-Fans nach dem Schlusspfiff in Berlin. Kämpfen können sie, nur das Siegen muss noch gelingen. Torwart Ralf Fährmann sprach dennoch von einem "Extrapunkt".
Alles ist angerichtet für Werder Bremen. Weil der FSV Mainz 05 überraschend bei Union Berlin unterliegt, könnte der Altmeister mit einem Sieg gegen Augsburg auf einen Europapokalrang springen. Das klingt machbar, denken die Fans am Weserstrand. Doch Samuel Essende überrumpelt die Elf von Trainer Werner.