
Was macht eigentlich ein Tätowierer?
Frankfurter Rundschau
Tätowierer schaffen Kunstwerke, die unter die Haut gehen. Dafür braucht es Feingefühl - und gute Hygieneregeln. Warum dem Job dennoch ein Rockstar-Image anhaftet.
Esslingen - Tattoos sind Kunstwerke, die dauerhaft die Haut zieren - und das Ergebnis sorgfältiger Handarbeit. Viel Zeichnen gehört zum Berufsalltag, berichtet Maik Frey, Inhaber eines Tattoo-Studios in Esslingen und ein Urgestein seiner Branche. Doch damit ist es nicht getan.
Im Job-Protokoll erzählt der Tätowierer, warum er für seinen Beruf viele Kilometer zurückgelegt hat - und was die Vorteile großflächiger Tattoos sind.
Ursprünglich bin ich gelernter Siebdrucker. Mit Farben hatte ich also schon immer zu tun. Ende der 1980er Jahre zog es mich dann zu einer Tattoo-Convention in England, bei der Tattoo-Künstler ihr Können zeigten. Diese Veranstaltung hat mein Leben verändert. Ich beschloss Tätowierer zu werden.
Eine gesetzlich geregelte Ausbildung gibt es nicht. Von Learning-by-doing habe ich damals aber nichts gehalten. Ich wollte das Handwerk von der Pike auf lernen und mich unbedingt von einem Profi einweisen lassen.
Mein Tattoo-Meister war ein Engländer, den ich auf der Tattoo-Convention kennengelernt hatte. Er lebte hundert Kilometer von meinem Wohnort entfernt und ich bin jeden Tag zu ihm hingefahren und habe mir alles beibringen lassen, was man als Tätowierer können muss.