Was macht Angela Merkel in Zukunft?
DW
Nach 16 Jahren Regierungsarbeit ist Schluss: Angela Merkel verabschiedet sich aus dem Bundeskanzleramt in den Ruhestand. Was erwartet sie dort und was wird die 67-Jährige mit ihrer neu gewonnenen Freizeit anfangen?
Angela Merkel kocht gerne Kartoffelsuppe und backt gerne Pflaumenkuchen mit Streuseln. Typische deutsche Herbstgerichte, für deren Zubereitung sie in den vergangenen Wochen allerdings noch keine Zeit hatte. Als Bundeskanzlerin blieb sie nach der Bundestagswahl geschäftsführend im Amt, wie es in Deutschland bei einem Regierungswechsel üblich ist, bis die neue Regierung steht.
Am 8. Dezember soll es nun soweit sein. Rund 16 Jahre wird Angela Merkel dann Regierungschefin gewesen sein und nur einige Tage weniger als ihr politischer Ziehvater Helmut Kohl. Er schied 1998 nach 5870 Tagen aus dem Amt aus.
Immer wieder hat Merkel in den letzten Wochen etwas zum letzten Mal getan: Im Bundestag auf der Regierungsbank sitzen, das Bundeskabinett leiten oder eine Corona-Krisensitzung mit den Ministerpräsidenten. Die Bundeswehr hat sie mit einem Großen Zapfenstreich zum Abschied geehrt - einem feierlichen militärischen Zeremoniell mit Militärmusikern und Fackelträgern.
Zum letzten Mal als Kanzlerin ist Angela Merkel in den letzten Wochen auch in vielen Hauptstädten dieser Welt gewesen. Wehmütig wirkte sie dabei nicht. Als der italienische Premier Mario Draghi anlässlich des G20-Gipfels sagte, er hoffe, Merkel in Zukunft häufiger in Italien zu sehen, "vielleicht auch bei etwas entspannteren Gelegenheiten", antwortete Merkel, ihre Liebe zu Italien werde sie bald "noch ganz anders leben können, wenn ich nicht mehr Bundeskanzlerin bin".
Eine Formulierung, die genau genommen nicht ganz korrekt ist. Merkel scheidet zwar aus dem Amt aus, wird in der offiziellen Anrede aber Frau Bundeskanzlerin bleiben. Wenn über sie gesprochen oder geschrieben werden wird, dann als Bundeskanzlerin außer Dienst, abgekürzt a.D., oder als Altbundeskanzlerin oder Altkanzlerin.