Was Kevin Kühnert macht, ist Realitätsverweigerung
Die Welt
Nach Robert Habeck (Grüne) zieht sich auch Kevin Kühnert (SPD) aus Twitter zurück. Als es dort gut lief für ihn, präsentierte er sich als Twitterkönig. Jetzt ist die Kritik an der Regierungspartei groß. Statt sich dem zu stellen, blendet der Generalsekretär den Widerspruch einfach aus.
SPD-Chef Lars Klingbeil tut es. Die Co-Vorsitzende Saskia Esken tut es öfter. Und Kanzler Olaf Scholz lässt es vermutlich tun: twittern. Der Twitter-König in der SPD aber ist Generalsekretär Kevin Kühnert. Oder besser: Er war es.
Um Kühnert, den einst lautstarken Juso-Chef und Scholz-Schreck, ist es ohnehin ziemlich ruhig geworden, und nun hat er sich auch noch bei Twitter abgemeldet. Wie zuvor schon der Grünen-Politiker Robert Habeck. Für extrovertierte, mitteilungsfreudige und dauerhaft junggebliebene Politiker wie Kühnert oder Habeck muss das fast so sein, wie ein Schweigegelübde abzulegen – und ins Kloster zu gehen.