Was gegen einen „Freedom Day“ spricht
Die Welt
Die Ampel-Koalition will vorsichtig aus der epidemischen Lage aussteigen. Warum ist kein radikaler „Freedom Day“ geplant, an dem alle Corona-Maßnahmen enden? Großbritannien zeigt, dass es möglich ist. Allerdings wachsen dort aktuell auch die Zweifel, ob das richtig war.
Je später die Stunde in der Londoner „tube“, desto weniger Corona-Masken sind zu sehen. Höchstens ein Drittel der Fahrgäste in der Piccadilly Line am Leicester Square hat an einem Abend Ende Oktober den Schutz angelegt. Zwar ist Maske-Tragen in der U-Bahn eigentlich obligatorisch. Aber weil dieses bereits seit dem 19. Juli nicht mehr gesetzlich vorgeschrieben ist, ziehen sich immer weniger Briten den Mund-Nasen-Schutz auf. Seitdem Boris Johnson den „Freedom Day“ verkündete, gibt es auch sonst keine gesetzlichen Schutzmaßnahmen mehr.
In Deutschland wird seit Wochen debattiert, ob es ebenfalls einen solchen Freiheits-Tag geben soll. Der Blick nach Großbritannien bietet allerdings durchaus Argumente gegen einen solchen Schritt.