Was für ein mutiger Auftritt: Norwegens Verbandschefin greift FIFA und Katar an
RTL
Norwegens Verbandspräsidentin Lise Klaveness hat der FIFA für die WM-Vergabe an Katar eine verbale Ohrfeige verpasst. Eine schallende.
Diese Rede beim FIFA-Kongress im Vorfeld der WM-Auslosung hatte es in sich: Norwegens Verbandspräsidentin Lise Klaveness hat der FIFA für die WM-Vergabe an Katar eine verbale Ohrfeige verpasst. Eine schallende.
"Die WM wurde von der FIFA auf eine inakzeptable Art und Weise vergeben, und das hatte inakzeptable Folgen", polterte Klavenes auf dem FIFA-Kongress in Doha: "Menschenrechte, Gleichheit, Demokratie und das Kerninteresse des Fußballs waren nicht in der Startelf. Diese Basisrechte wurden vom Feld auf die Ersatzbank geschoben."
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Alle westlichen Werte würden hier mit Füßen getreten. Katar – kein passender Ort für solch ein Ereignis. "Es gibt keinen Platz für Gastgeber, die nicht die Sicherheit der WM-Arbeiter sicherstellen", sagte die Norwegerin. "Keinen Platz für Führungsfiguren, die keine Frauenspiele ausrichten. Keinen Platz für Ausrichter, die nicht die Sicherheit und den Respekt für die LGBQT-Plus-Bewegung gewährleisten."
Es sei an der Zeit, dass die FIFA handelt. Es sei ihre Pflicht, zu handeln. Im Sinne von Freiheit und Menschenrechten: "Die FIFA muss das tun, was sie soll - vorweg gehen. Nachhaltige Werte in alle Entscheidungen einbeziehen, Transparenz einführen, null Toleranz in Sachen Korruption und das Spiel für die Frauen fördern", sagte Klaveness. "Fußball spricht eine Sprache. Unser Spiel kann Träume inspirieren und Barrieren durchbrechen. Aber nur, wenn die Führungsfiguren richtig und auf höchstem Niveau agieren."
Und Katar? Man reagiert – wie üblich – überrascht und beleidigt: "Frau Präsidentin kommt in unser Land und hat nicht versucht, uns zu kontaktieren und hat nicht versucht, einen Dialog zu starten", sagte WM-Organisationschef Hassan Al-Thawadi. "Wir waren immer offen für einen Dialog. Es geht um Diskussionen. Wir haben immer offene Türen gepflegt, die Türen sind offen für alle, bevor sie ein Urteil fällen." (tme)