Was bedeuten Wagenknechts Pläne für die Politik?
n-tv
Wer 2024 zur Wahl geht, könnte eine neue Partei auf dem Abstimmungszettel finden. Das "Bündnis Sahra Wagenknecht" wird heute zunächst als Verein präsentiert. Eine eigene Partei der langjährigen Linken-Politikerin wäre der nächste Schritt. Die 54-Jährige besiegelt so den Bruch mit ihren Genossen, doch nimmt sie nicht nur die ins Visier. Viele Menschen fühlten sich von gar keiner Partei mehr vertreten, sagt Wagenknecht. Es sei an der Zeit, Neues zu schaffen. Und: Sie wolle "real Macht". Was bisher geschah und wie es jetzt weitergeht? Die wichtigsten Antworten.
Warum gründet Wagenknecht eine Partei?
Wagenknecht ist eines der bekanntesten Gesichter ihrer Noch-Partei Die Linke, doch bürstete sie immer wieder auch gegen den Strich. Die 1969 in Jena geborene Tochter eines iranischen Vaters und einer deutschen Mutter trat 1989 in die SED ein. Als Mitglied der "Kommunistischen Plattform" in der PDS lobte sie anfangs noch die DDR rückblickend. Von 2015 bis 2019 war sie Co-Chefin der Bundestagsfraktion, aber oft uneins mit der Parteispitze.
Aus gesundheitlichen Gründen gab Wagenknecht das Amt ab und übernahm wieder die Rolle der Kommentatorin von der Seitenlinie. 2021 schoss sie mit dem Buch "Die Selbstgerechten" gegen die von ihr sogenannten "Lifestyle"-Linken. Das Buch ist ein Bestseller, bei öffentlichen Auftritten findet sie sehr viel Anklang. "Sie war von Beginn an auch eine Marke", schrieb der Politikwissenschaftler Oliver Nachtwey in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Jetzt macht sie sich mit ihrem politischen Markenkern selbstständig.