Warum wir nicht schlafen und verrückt sind
n-tv
Mal eine Pause von der Menopause, gern heute am Weltmenopausentag - das ist das, was sich Frauen, die mittendrin sind, wünschen. Dabei sollten Frauen wissen, dass sie nicht allein sind in ihrer zweiten Pubertät. Nur eben rückwärts. Hat auch viel Gutes!
Fangen wir von vorne an: Sie erinnern sich an die Zeit Ihrer Pubertät? Ihre Gereiztheit, Ihre Geilheit? Ihr Unverständnis für ältere Personen, Ihre Genervtheit durch die Eltern, die ständig etwas von Ihnen wollten: "Um 23.30 Uhr bist du zu Hause", "Räum' dein Zimmer auf", "Wie siehst du denn aus/kämm' dir mal die Haare/zieh' was Anständiges an", "Sitz' gerade", "Gib Tante Uschi ein Küsschen" ... und so weiter. Schrecklich! Dabei wollten Sie nur in Ruhe gelassen werden. Mädchen bekamen ihre "Tage" und ab jetzt hieß es "Obacht beim Fummeln". Bei geschlossenen Fenstern und runtergelassener Jalousie wollten Sie Musik hören und einen Joint rauchen, schreien und weinen und tanzen und laut sein und verrückt. Sie wollten ganz einfach SIE SELBST sein. Sie dachten, die Welt steht Ihnen offen, und dass 30-Jährige scheintot sind. Für ab 40-Jährige hatten Sie nur noch ein Schulterzucken, wer wollte schon so alt werden? So spießig.
Nun, die Zeiten haben sich geändert, die Pubertiere von damals sind die Berufsjugendlichen von heute, die sogenannte Generation X, kurz nach den Baby-Boomern. Den Generation-X-Zugehörigen wurde suggeriert, dass alles läuft, dass man alles im Griff hat. Unsere Eltern (zumindest die Väter) machten Karriere, immer haben wir gedacht, dass wir das auch mit links schaffen. Irgendwann. Sogar Mädchen dachten, sie könnten alles erreichen. Da wusste man noch nicht mal, dass es eines Tages eine Bundeskanzlerin geben würde. Mit einer gewissen Selbstverständlichkeit lebte man also recht sorglos vor sich hin.