Warum wir lieber fünf Kurztrips statt einen langen Urlaub machen sollten
RTL
Wer faulenzt, ist fernab davon, etwas Produktives zu tun. Doch Psychologe Joachim E. Lask sagt: Regenerative Pausen sind wichtig und schützen vor dem Burnout.
Wer faulenzt, ist faul und fernab davon, etwas Produktives zu tun. Irgendwie klingt das ja ziemlich negativ. Aber wir tun in dem Moment des vermeintlichen Nichtstuns etwas für uns selbst. Und einmal im Jahr feiern wir das sogar – am offiziellen Faulpelz-Tag am 10. August. Faulenzen, chillen, abhängen – es gibt viele Begriffe für diesen Zustand, der doch so wichtig für jeden einzelnen ist. Nichtstun ist wie Balsam für unsere Seele und unseren Körper. Studien belegen zum Beispiel, dass ein täglicher Mittagsschlaf den Blutdruck senken kann. Gleichzeitig steigt die "Frustrationstoleranz" laut Psychologen. Was aber, wenn man man sich diese Alltagspausen nicht gönnt? Struktur im Leben ist wichtig – auch für unser Wohlbefinden, ABER: Wer zuviel Struktur lebt und sozusagen nur noch "funktioniert", der nutzt seine linke Gehirnhälfte mehr als seine rechte. Die linke ist für Aktion, Regeln und Gesetze zuständig. Doch wer gesundbleiben will, muss ab und zu mal beide Gehirnhälften in die Balance bringen, also die linke durch völlige Entspannung auch mal ruhen lassen. Nicht Stress an sich macht krank, sondern die fehlende Erholung."Menschen, die sich Tagträume und Zeiten des Faulenzen erlauben, sind nachweislich weniger burnout-gefährdet, entspannter im Umgang mit sich und anderen", zitiert das Gesundheitsmagazin "Fit for fun" die Gesundheitspsychologin an der Freien Universität Berlin Dr. Amelie Wiedemann. Und auch der Ober-Ramstädter Psychologe Joachim E. Lask bestätigt: "Das Entscheidende ist das Regenerieren." Man müsse die Fähigkeit haben, regenerieren, also abschalten zu können – ansonsten drohe das Burnout. "Sportler sind da ein gutes Beispiel," erklärt uns Lask im RTL-Interview. "Nur dank wiederkehrenden Phasen des Regenerierens können sie diese Hochleistung bringen." So muss sich jeder Pausen gönnen im Alltag. Lask betont dabei den Unterschied zwischen sinnfreiem und sinnlosem Nichtstun. Würde man die Zeit einfach so "vergammeln", drohe das andere psychische Extrem, ein Boreout. Wichtig sind bewusste Pausen, in denen man die Gedanken einfach immer mal wieder zwischendurch abschaltet. "Viele kleine Zeiten bieten sich da an," sagt der Psychologe. So seien auch mehrere Kurztrips im Jahr besser als der wochenlange Jahresurlaub.More Related News