Warum sich Boris Johnson kurzfristig gegen den Lockdown entschied
Die Welt
Boris Johnsons Gesundheitsexperten fordern die sofortige Einführung von Corona-Schutzmaßnahmen. Die offizielle Zahl der Neuinfektionen sei enorm hoch, die tatsächliche vermutlich noch viel höher. Der britische Premier folgte jedoch anderen Argumenten.
„Freuet Euch! Weihnachten sieht sicher aus!“, jubelt am Dienstagmorgen das Massenblatt „Daily Mail“ auf seiner Titelseite. Denn obwohl die Zahl der Neuinfektionen wegen Omikron nach oben schießt, schreibt Boris Johnson England vorerst keine weiteren Corona-Schutzmaßnahmen vor. Er schließe zwar nichts aus, sagte der Premier am Montagabend, „aber im Moment wollen wir, dass die Menschen vor allem Vorsicht walten lassen“.
Um 60 Prozent sind die positiven Fälle in der vergangenen Woche gestiegen, 91.743 wurden am Montag vermeldet. Wissenschaft wie Politik gehen davon aus, dass die wirkliche Zahl in die Hunderttausende geht. Aber Johnson und sein Kabinett haben sich vorerst für andere Statistiken entschieden: die zu Krankenhauseinweisungen und Todesfällen. Und denen der Wirtschaft.