Warum Schnelltests mit Cola positiv werden können
n-tv
Videos zeigen, wie der Corona-Schnelltest mit Cola positiv wird. Unter Schülerinnen und Schülern sei das in Berlin ein offenes Geheimnis, um sich schulfreie Tage zu erschleichen, sagt ein Schulleiter. Doch der "Trick" funktioniert nicht immer.
Mithilfe von Eistee, Cola oder Fanta schulfreie Tage erschleichen: Auf der Videoplattform Tiktok kursieren einige Videos, wie Schülerinnen und Schüler ihre Corona-Schnelltests mit verschiedensten Getränken beträufeln und so angeblich positive Testergebnisse erzeugen. "Unter den Schülern ist das ein offenes Geheimnis", berichtete ein Schulleiter in der "Berliner Morgenpost". "Es wird auf Tiktok verbreitet und ist auch in den Pausen Thema."
Wer einen positiven Schnelltest hat, kann nicht nur für einige Tage nicht am Unterricht teilnehmen. In manchen Bundesländern muss das Testergebnis noch mit einem PCR-Test überprüft werden. Bis dessen Ergebnis vorliegt, können einige Tage vergehen. Zudem kann das auch Auswirkungen auf die Familien der betroffenen Kinder haben: Ungeimpfte Eltern müssten, je nach Landesverordnung, in Quarantäne. "Allerdings schauen wir jetzt schon mal genauer hin, wenn ein Schüler häufiger einen positiven Test hat", sagte der Schulleiter. "Bei einem war es mal sehr auffällig, den haben wir dann auch schon mal allein unter strenger Aufsicht nachgetestet."
Warum ein Corona-Schnelltest auf Cola oder Capri-Sun theoretisch anschlagen kann, hat einen chemischen Grund. Cola hat einen niedrigen pH-Wert, ist also sauer. Die Säure könne die Eiweiße auf dem Teststreifen zersetzen, an denen eigentlich die Eiweiße des Virus andocken sollen, erklärt der Leiter des Bereichs für patientennahe Diagnostik bei Siemens Healthineers, Christoph Pedain. "Durch das Zersetzen entstehen viele Bindungsstellen für die Farbpartikel im Test, und die Streifen werden sichtbar", so Pedain. Der Experte weist zudem darauf hin, dass man so auch bei einem Schwangerschaftstest ein positives Ergebnis erzeugen könne - ohne schwanger zu sein.