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Warum Putin jetzt Ukrainer zwingt, gegen ihre eigenen Landsleute zu kämpfen
Die Welt
Wladimir Putin hat in den vier kürzlich illegal annektierten, ukrainischen Gebieten den Kriegszustand verhängt. Damit entrechtet er die dortigen Bewohner und kann sie gegen ihren Willen zum Armeedienst zwingen. In Kiew vermutet man ein bestimmtes Ziel des Kreml.
Am 30. September hat Moskau die Annexion der russisch kontrollierten Teile der ukrainischen Gebiete Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson verkündet. Nach Referenden, die von einer überwältigenden Mehrheit der dortigen Bevölkerung unterstützt wurden, sind die vier Regionen Teil Russlands geworden – so die offizielle Linie der Moskauer Propaganda. Endlich breche für die Menschen dort die Normalität an, eine neue Friedenszeit unter Moskaus Schutz, in Freiheit und im russischen Sozialstaat. Die Referenden waren ein Fake, das war in den besetzten Gebieten jedem klar.
Dass die Versprechen eines Aggressorstaates, dass die Bevölkerungszentren der besetzten Gebiete wie Mariupol in Schutt und Asche legte, im Zweifel nichts wert sind, finden die Bewohner des besetzten Südostens der Ukraine nun heraus. Keine drei Wochen später bekamen sie statt russischer Normalität mit nominellem Rechtsstaat den Kriegszustand. Diesen hat Wladimir Putin am Mittwoch während einer Sitzung des russischen Sicherheitsrates ausgerufen.