
Warum Hochwasser Wahlen entscheiden kann
Die Welt
Seit dem Wahlkampf 2002 reagiert die Politik besonders sensibel auf Naturkatastrophen. Wenn Bilder und Botschaften stimmen, kann das den entscheidenden Vorsprung bringen. Armin Laschet bietet sich eine Chance – aus mehreren Gründen.
Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet stand in Altena im Sauerland in Gerhard-Schröder-Montur, in Regenjacke und ohne Krawatte. Hinter ihm war ein schmutziger See aus Regenwasser zu sehen, zu seiner rechten zeichneten sich die Umrisse einer Firma ab, die offenbar überschwemmt wurde. Später fuhr er weiter nach Hagen, die Stadt ist ebenfalls schwer von Überschwemmungen getroffen. Im Hintergrund heulten Sirenen. „Das ist keine Frage, mit der man Bilder erzeugen will“, sagte Laschet. „Das ist eine zu ernste Lage.“ Man darf Laschet abnehmen, dass er das durchaus so meint. Doch ebenso darf man annehmen, dass der Kanzlerkandidat sich der politischen Bedeutung eines Krisenmanagements, das sich in wirkungsvollen Bildern und Worten manifestiert, ebenso bewusst ist. Denn in Krisenmomenten kann die Stimmung schneller als sonst zugunsten oder gegen einen Bewerber um ein Amt kippen.More Related News