Warum Hip-Hop gut zur Wirtschaft passt
DW
"Der Wille zum Erfolg ist in der DNA der Hip-Hop-Kultur fest verankert", sagt der Unternehmensberater Tobias Kargoll. Im DW-Gespräch erklärt er, warum das Underdog-Mindset als Businessfaktor so erfolgreich ist.
DW: In Ihrem neuen Buch "Erfolgsformel Hip-Hop" heißt es, dass sich laut Marktforschungsstudien fast die Hälfte der jungen Generation Z mit dieser Kultur identifiziert. Auch die Zusammenarbeit von Wirtschaftsunternehmen und Konzernen außerhalb der Musikbranche mit Künstlern aus dem Hip-Hop Bereich erreicht immer neue Dimensionen. Welche Beispiele fallen Ihnen spontan ein?
Tobias Kargoll: Es gab und gibt natürlich in 50 Jahren Hip-Hop eine Menge aufsehenerregende Themen: Beispielsweise wurde Kanye West mit seinem Sneaker-Brand Yeezy zum Milliardär. Das Schuh-Modell, das von Adidas produziert und vertrieben wird, erzielte alleine 2019 einen Umsatz von 1,3 Milliarden US-Dollar. Der Rapper Jay-Z gründete 1999 das Streetwear-Label Rocawear und stieß es 2007 für 200 Millionen US-Dollar wieder ab. Er besitzt mittlerweile namhafte Anteile an vielen internationalen Unternehmen. Die Hälfte seiner Champagnerfirma Armand de Brignac hat er 2021 an den Luxusmarken-Konzern LVMH verkauft.