
Warum hört die Politik nicht auf ihre eigenen Experten?
RTL
Es gab schon Vorschläge für die Abkehr von der Inzidenz als alleiniger Faktor - beschlossen wurde nichts. Kannte die Politik ihr eigenes Papier nicht?
Wochenlange Diskussionen um Inzidenz-Alternativen und dann das: Nach der Bund-Länder-Konferenz war die Enttäuschung groß. Außer vagen Absichtserklärungen konnten sich Kanzlerin Merkel und die Länder-Chefs nicht auf andere Pandemie-Parameter einigen. Doch ein internes Papier der Bundesländer und des RKI zeigt: Schon seit zwei Wochen gibt es einen Plan für eine Inzidenz-Alternative! Warum hören unsere Politiker eigentlich nicht auf ihre eigenen Experten? +++ Alle aktuellen Informationen zum Coronavirus finden Sie in unserem Live-Ticker auf RTL.de +++ Das Papier stammt aus der Sondereinheit "Strategiewechsel" der Arbeitsgruppe Infektionsschutz der Länder "unter Beratung des RKI" und ist auf den 29. Juli datiert, also knapp zwei Wochen vor der Ministerpräsidentenkonferenz. Zuerst hatte der Business Insider darüber berichtet. Neben der Inzidenz sollen auch zwei andere Faktoren berücksichtigt werden, um "die gesundheitlichen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen einer vierten Infektionswelle der COVID-19 Pandemie so weit wie möglich eingedämmt werden", heißt es. Ausgangslage sei die "Erwartungshaltung der Bevölkerung für sehr weitreichende Öffnungen" Die 7-Tage-Inzidenz gilt laut dem Konzept als "Seismograf", der die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Virus wiedergeben soll. Die 7-Tage-Hospitalisierungsinzidenz zeigt schwere Verläufe an und wird als "Schutzwert für die Krankheitslast" definiert. Der Anteil der Corona-Fälle an den Intensivstationen-Kapazität gilt als "Belastungswert für die Auslastung des Gesundheitssystems".More Related News