
Warum glauben Kinder an den Weihnachtsmann?
n-tv
Eltern, Großeltern, Tanten und andere Nahestehende betreiben einen großen Aufwand, um Kinder von der Existenz des Weihnachtsmanns oder Christkinds zu überzeugen. Bis zu einem gewissen Alter funktioniert das auch. Aber warum? Ein Psychologe meint: Viele Kinder wissen längst Bescheid und tun nur noch so.
"Morgen kommt der Weihnachtsmann." Den Text für eines der wohl bekanntesten Kinderlieder für Weihnachten dichtete August Heinrich Hoffmann von Fallersleben im Jahr 1835. In vielen Gegenden Deutschlands warten Kinder auch in diesem Jahr wieder sehnsüchtig auf den Gabenbringer in Rot und Weiß. Doch warum glauben Kinder, die ansonsten nur schwer hinters Licht zu führen sind, so bereitwillig an den Weihnachtsmann oder in einigen Regionen das Christkind, hinter denen doch offensichtlich nur Mama und Papa stecken?
Dieser Frage hat sich der Psychologe Rohan Kapitany gewidmet, der an der Keele-Universität in der nordenglischen Stadt Newcastle forscht. Er ist eine Art Weihnachtsmann-Experte. Ihm zufolge spielen beim Glauben an den Weihnachtsmann und ähnliche Figuren mehrere Faktoren eine große Rolle: Zum einen verlassen sich Kinder stark auf ihre Eltern, um ein Verständnis von der Welt um sich herum zu entwickeln. "Wir vergessen, dass es psychologisch herausfordernd ist, ein Kind zu sein, da es viele Erfahrungen gibt, die sie zum ersten Mal erleben", sagt er. Dabei sei es evolutionsbiologisch durchaus sinnvoll, sich auf die Erfahrungen der Eltern und anderer nahe stehender Menschen zu verlassen. Die hätten sich ja immerhin durch das Erreichen des Erwachsenenalters als relativ erfolgreich bewiesen.
Besonders hervor hebt Kapitany aber, dass es der große Aufwand ist, den die Eltern um das Weihnachtsritual betreiben, der die Erzählung glaubwürdig erscheinen lässt. "Was Weihnachten und den Weihnachtsmann so überzeugend macht, sind die ganzen Rituale und Verhaltensweisen", so der aus Australien stammende Forscher. Dazu gehöre das Aufstellen des Christbaums unter den der Weihnachtsmann oder das Christkind dann die Geschenke lege oder die Socken, die bei manchen Familien an den Kamin gehängt werden. "Wenn es den Weihnachtsmann nicht gäbe, warum würden wir das machen?", so Kapitany.

In Deutschland wird oft über Mehrsprachigkeit sowie deren Vor- und Nachteile diskutiert. In Ghana hören Babys bis zu sechs verschiedene Sprachen, wie eine Untersuchung von Sprachwissenschaftlern zeigt. Es ist die erste dieser Art, die zudem die gängigen Vorurteile zur Mehrsprachigkeit infrage stellt.