
Warum fasziniert Wolfgang Grupp?
n-tv
Wolfgang Grupp hat konservative Prinzipien und keine Schulden. Er besitzt keinen Computer, aber ein pompöses Wohnzimmer. Für die einen ist er Provokation, für die anderen Kult.
Wolfgang Grupp ist ein Phänomen. Ihm ist es gelungen, den Eindruck zu vermitteln, dass er schon immer da war - und immer da sein wird. Das wird sich auch nicht ändern, obwohl der 81-Jährige die Führung seiner Firma Trigema nun an seine beiden Kinder übergibt. Denn Grupp ist zeitlos.
Perfekt sitzender Anzug, straffe Krawatte, passendes Einstecktuch, Manschettenknöpfe, gute Manieren - so kennt man Grupp. Bekannt ist er bemerkenswerterweise, seitdem er mittels eines bebrillten, hemdtragenden Schimpansen im Fernsehen für seine Firma wirbt, die Unterwäsche und Freizeitkleidung herstellt. Die Spots haben Kultstatus erreicht. Und Grupp auch.
Dass das einem konservativen Mittelständler aus der baden-württembergischen Provinz gelungen ist, ist beeindruckend. Auf seinem Schreibtisch steht kein Computer, Mails lässt er sich ausdrucken, die Antworten diktiert er seiner Sekretärin. Zur modernen Arbeitswelt hat Grupp eine - zurückhaltend formuliert - distanzierte Einstellung. Homeoffice findet in seiner Firma nicht statt. Begründung: "Wer zu Hause arbeiten kann, ist unwichtig". Grupp arbeitet zwar im Großraumbüro. Doch das hat nichts mit New Work zu tun - so hat er alles im Blick. Die Hierarchie ist eindeutig.

Der Persil-Hersteller Persil ist etwas schwächer ins Jahr gestartet. Zu groß sind die Unsicherheiten, vor allem durch US-Präsident Trump. Das drückt die Stimmung der Verbraucher. Großes Thema beim Dax-Konzern ist darüber hinaus die eigene Aufstellung. Konkret soll die Integration etwaiger Zukäufe vorbereitet werden.