Warum es am "Fest der Liebe" oft Streit gibt
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Konflikte unterm Weihnachtsbaum gibt es in vielen Familien. Für fröhlichere Feiertage raten Psychologinnen, schon vorher das Gespräch mit allen Beteiligten zu suchen und offen über die eigenen Wünsche zu sprechen.
Die Familie schart sich einträchtig um den festlich geschmückten Baum und singt Weihnachtslieder, bevor sich alle an der reich gedeckten Tafel zum gemeinsamen Mahl niederlassen - Filme und Lieder, die in diesen Tagen rauf und runter gespielt werden, sind voll von solchen Klischees zum "Fest der Liebe". Das schürt Erwartungen und ist aus Sicht von Psychologinnen mit Schuld daran, dass die Realität oft anders aussieht.
"Weihnachten verbinden wir immer noch mit der stillen, heiligen Nacht, mit roten Bäckchen und Pfefferkuchen, und alle haben sich lieb", sagt die Psychologin Christine Backhaus aus Frankfurt am Main. Dabei wisse man eigentlich genau, welche Probleme auftauchen könnten, wenn man gemeinsam mit der Familie feiere. Oft habe sich vieles aufgestaut, Weihnachten wirke dann wie ein Brennglas.
Viele kennen das: Man besucht als Erwachsener seine Eltern und schon nach einem Tag liegen die Nerven blank. Oder die Eltern kommen zu Besuch und der Streit lässt nicht lange auf sich warten. Grund ist, dass in der Kindheit erworbene Muster wieder anspringen, wie die Hamburger Psychologin Susanne Schmal erläutert. "Diese Muster sind tief in uns verankert, das ist wie ein Autopilot. Wenn wir dann Weihnachten feiern und die Eltern kommen, dann läuft das vielleicht am ersten Tag noch ganz harmonisch ab. Aber am zweiten oder dritten Tag, dann kracht es manchmal", sagt Schmal.
Eine 14-Jährige muss nach Angaben der Staatsanwaltschaft über Monate ein unvorstellbares Martyrium ertragen: Die Stiefmutter des Mädchens soll sie teils wochenlang in der Dusche eingesperrt und misshandelt haben - mit Wissen und Hilfe des Vaters und ihrer Tochter. In Neubrandenburg startet jetzt der Prozess.