Warum ein Mathematiker Legosteine in die Waschmaschine steckt
Die Welt
Es war laut, nervte seine Frau und wirkte anfangs kurios: Der Mathematiker Ingo Althöfer wirft Legosteine in den Schonwaschgang. Heraus kommen erstaunliche Erkenntnisse über Chaos und Ordnung.
Wir sind es gewohnt, dass Unordnung von alleine entsteht – auf dem Schreibtisch oder im Kinderzimmer, um nur zwei Beispiele zu nennen. Das überrascht niemanden. Spannender ist es, wenn sich aus Unordnung spontan etwas Geordnetes bildet. Die Entstehung des Lebens aus toter Materie ganz am Anfang der irdischen Evolution ist ein besonders eindrucksvolles Beispiel für das Entstehen von Komplexität und Ordnung. Aber auch schlichte Sanddünen ergeben geordnete Strukturen, die unter dem Einfluss des Windes aus „unordentlichem“ Sand entstanden sind. Wissenschaftler haben sogar eine Größe zur Beschreibung des Grades von Ordnung beziehungsweise Unordnung definiert: die Entropie. Große Entropie ist gleichbedeutend mit viel Unordnung. Je kleiner die Entropie, umso größer ist die Ordnung eines Systems. Ohne äußere Einwirkung wird die Entropie eines jeden Systems „von alleine“ größer. Die Entropie wächst. Das ist ein Naturgesetz. Doch wenn man einem System in geeigneter Weise Energie von außen zuführt, dann lässt sich seine Entropie auch verringern. Dabei wächst die Ordnung. Um beispielsweise den geordneten Zustand eines lebenden Organismus aufrechtzuerhalten, muss dieser Energie in Form von Nahrung aufnehmen.More Related News