
Warum dieses Bild nicht an die jüdischen Erben zurückgegeben wird
Die Welt
Die Beratende Kommission hat sich gegen die Rückgabe des Gemäldes „Portrait Alfred Kerr“ von Lovis Corinth an die Erben des jüdischen Sammlers Robert Graetz ausgesprochen. Spätestens jetzt sollte der Umgang mit verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut neu geordnet werden.
Der 1878 geborene Textilfabrikant Robert Graetz zog 1919 in eine Villa in Berlin-Grunewald. Sie bot Platz für seine Familie und seine rund 250 Kunstwerke umfassende Sammlung. Eines war ein Porträt von Alfred Kerr, im Jahr 1907 von Lovis Corinth gemalt. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten geriet Graetz unter Druck. Viele seiner Kunstwerke gab er an eine Berliner Spedition, um sie bei der geplanten Ausreise mitzunehmen. Es spricht einiges dafür, dass zum eingelagerten Besitz auch das Kerr-Porträt zählte, das nun nicht an Graetz’ Erben zurückgegeben werden soll.More Related News