Warum deutsche Lehrer trotz guter Bezahlung unglücklich sind
Die Welt
Finanziell gehören Lehrer in Deutschland nach einer OECD-Studie zu den Spitzenverdienern. Dennoch gilt der Beruf zunehmend als unattraktiv. Dafür gibt es neben einer gewaltigen Arbeitsbelastung vor allem eine grundlegende Ursache. Wie will die Bundesrepublik entgegensteuern?
Deutschlands Lehrkräfte gehören international zu den Spitzenverdienern ihrer Berufsgruppe. Nur ihre Kollegen in Luxemburg verdienen beim Berufseinstieg mehr. Doch Geld allein ist bei der Berufswahl offenbar kein Kriterium. Denn trotz der guten Verdienstmöglichkeiten weitet sich der Lehrermangel immer weiter aus. Das ist eines der Ergebnisse der Studie „Bildung auf einen Blick 2022“, die die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Dienstag vorgelegt hat.
Demnach verdienen Lehrkräfte im Primarbereich im Durchschnitt der 45 OECD-Länder 47.538 US-Dollar und im Sekundarbereich II 53.682 Dollar. In Deutschland sind es hingegen umgerechnet 81.429 Dollar im Primarbereich und 94.580 Dollar im Sekundarbereich II. Zwischen 2015 und 2021 stiegen die Lehrergehälter in Deutschland demnach um zehn Prozent – im OECD-Schnitt waren es nur sechs Prozent.