Warum der Plan von Hamburgs Justizsenatorin Anna Gallina nur teilweise aufgeht
Die Welt
Der Plan von Hamburgs grüner Justizsenatorin Anna Gallina, ihre Staatsrätin wegen Illoyalität zu entlassen, geht nur teilweise auf. Zwar verliert die Top-Beamtin Katja Günther ihren Posten, soll aber nicht in den einstweiligen Ruhestand versetzt werden.
Die bei Hamburgs Justizsenatorin Anna Gallina wegen angeblicher Illoyalität in Ungnade gefallene Staatsrätin Katja Günther (beide Grüne) wird nicht entlassen. Günther werde „von ihren Aufgaben als Staatsrätin der Behörde für Justiz und Verbraucherschutz entbunden“, sagt die stellvertretende Senatssprecherin Julia Offen am Montag auf WELT-Anfrage. Das heißt: Die 54-jährige Top-Beamtin Günther erhält weder eine Entlassungsurkunde von Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD), noch wird sie in den einstweiligen Ruhestand versetzt.
Darum hatte Gallina den Senatschef am vergangenen Freitag gebeten. Das Verhältnis zwischen den beiden Grünen-Politikerinnen galt seit Monaten als zerrüttet. Auf WELT-Anfrage teilte die Justizsenatorin am Sonnabend mit: „Gegenseitiges Vertrauen ist die Grundlage für eine verantwortungsvolle Zusammenarbeit in einer Behördenleitung. Dieses Vertrauen ist irreparabel zerstört.“ Die Grünen-Politikerin fügte hinzu: „Alle Beteiligten bedauern die Entwicklung außerordentlich und werden in großem Verantwortungsbewusstsein eine gute Lösung finden.“ Zu Details wollte sich ihr Behördensprecher ausdrücklich nicht äußern.