Warum der Lockdown im Nachtleben die queere Community hart trifft
Süddeutsche Zeitung
Bars zu, Kneipen dicht: Was viele traurig finden, ist für manche in der LGBTIQ-Szene dramatisch. Denn es fehlen Menschen zum Reden - und die nötigen Schutzräume.
121 Schläge die Minute. Ein ideales Tempo zum Tanzen im Club. "Sweet Time" heißt der Track, "... no more exctasy, no more dancing alone ..." Theresa Bittermann steht hinter den Plattenspielern und bewegt sich zum Rhythmus der Beats und Bässe. Hinter ihr flimmert eine Videoinstallation. Alles wirkt wie ein normaler Abend im Münchner Nachtleben, den sie als DJ* Bimän häufig erlebt. Etwas Entscheidendes fehlt aber: Bittermann ist allein im Club. Sie legt vor einem leeren Raum ohne Publikum auf. Die Menschen, die mitfeiern, sitzen daheim. Der Bildschirm ist das Fenster in den geschlossenen Club. Die Feier bleibt kontaktlos.