
Warum der Karlsruher Zoo Eisbärbabys nicht per Hand aufzieht
n-tv
Bei Eisbärennachwuchs denken viele an Knut und seinen Pfleger im Berliner Zoo. In Karlsruhe kommen die zwei Neugeborenen nicht in den Brutkasten. Die Verantwortlichen erklären, warum sie so handeln.
Karlsruhe (dpa/lsw) - Anders als Ende 2006 Eisbär Knut im Zoologischen Garten Berlin werden die beiden neugeborenen Eisbären in Karlsruhe nicht im Brutkasten oder per Hand aufgezogen. Stattdessen lässt der Zoo Muttertier Nuka mit dem Nachwuchs alleine und vermeidet jeden menschlichen Kontakt. "Solche Störungen würden das Leben der Jungtiere am meisten gefährden", erklärt der Zoo auf seiner Facebook-Seite.
Eine Handaufzucht sei im Europäischen Erhaltungszuchtprogramm auch nicht mehr vorgesehen, "da solch ein Handling die Tiere verprägen würde", heißt es weiter. "Hier gilt es einfach, der Natur ihren Lauf zu lassen." Damit würde man zwar weniger Jungtiere groß bekommen, sagte ein Zoosprecher. Das nehme man aber bewusst in Kauf, weil die natürlich aufgewachsenen Eisbären später ein besseres, arttypisches Sozialverhalten zeigten.
Mutter Nuka hatte ihre Jungen Anfang November nachts zur Welt gebracht. Die Startbedingungen für die Kleinen waren allerdings schlecht: Nuka, die Ende November acht Jahre alt wird, ist zum ersten Mal Mutter geworden und damit unerfahren. Zudem brachte sie die Jungen in der Außenanlage zur Welt und nicht in der dafür vorgesehenen Wurfhöhle.
